Entwicklung von Mitgefühl

Mitgefühl ist einer der zentralen psychischen Mechanismen, die als grundlegend für den Zusammenhalt von Menschen bezeichnet werden können. Mein Hauptinteresse gilt der Frage, wie sich Mitgefühl im Laufe der Kindheit entwickelt und welche Faktoren dazu beitragen, dass manche Kinder mehr, manche weniger Mitgefühl gegenüber einer Person in Not aufbringen. Dabei untersuche ich sowohl die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften (Geschlecht, Schüchternheit, Aggressivität) als auch Sozialisationsbedingungen (Beziehungen zu bedeutsamen Erwachsenen wie Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen). Die Daten werden multimethodal erhoben, dabei arbeiten wir mit standardisierten Beobachtungen, Selbst— und Fremdbeschreibungen (Interviews, Fragebögen).

Publikationen:

Kienbaum, J. (Hrsg.) (2023). Die Entwicklung von Mitgefühl. Von der frühen Kindheit bis in das hohe Alter. Stuttgart: Kohlhammer

Kienbaum, J., Zorzi, M. & Kunina‐Habenicht O., (2019). The development of interindividual differences in sympathy: The role of child personality and adults’ responsiveness to distress. Social Development, 28, 398–413. https://doi.org/10.1111/sode.12343

Kienbaum. J. (2015). Entwicklungsbedingungen von kindlichem Mitgefühl. In T. Malti & S. Perren (Hrsg). Soziale Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Entwicklungsprozesse und Förderungsmöglichkeiten (2., überarbeitete Auflage, S. 35—51). Stuttgart: Kohlhammer

Kienbaum, J. (2014). The development of sympathy from 5 to 7 years: increase, decline, or stability? A longitudinal study.Front. Psychol. 5:468. doi: 10.3389/fpsyg.2014.00468.

Kienbaum, J. (2014). Entwicklungsbedingungen von Mitgefühl in der Kindheit. Gestalt Theory, 36, 2, 117—128.

Kienbaum, J. (2012). Zur Entwicklung und Förderung von Mitgefühl in der Kindheit. Karlsruher Pädagogische Beiträge, 81, 65—75.

Kienbaum, J. (2012). Wertvolles Mitgefühl. Forum Schule heute, 26, S. 8—9.

Kienbaum, J. (2011). Die Südtiroler Längsschnittstudie zur Entwicklung von Mitgefühl. WIR, Kindergarten in Südtirol, 19, S. 14—16.

Kienbaum, J. (2011). Soziale Motive: prosoziale Motivation. In D. Frey & H.—W. Bierhoff (Hrsg.), Sozialpsychologie – Interaktion und Gruppe (S. 61—79). Göttingen: Hogrefe.

Kienbaum, J. (2008). Förderung von Mitgefühl im schulischen Kontext. In B. Gasteiger—Klicpera, H. Julius und C. Klicpera (Hrsg.), Handbuch Sonderpädagogik. Band 3: Sonderpädagogik der sozialen und emotionalen Entwicklung (S. 876—886). Göttingen: Hogrefe.

Volland, C., Ulich, D., Kienbaum. J. & Hölzle, E. (2008). Doing gender by doing emotion? Die geschlechtsspezifische Entwicklung der Mitgefühlsbereitschaft im Jugendalter. Zeitschrift für Psychologie in Erziehung und Unterricht, 55, 27—38.

Kienbaum, J. (2003). Entwicklungsbedingungen prosozialer Responsivität in der Kindheit. Eine Analyse der Rolle von kindlichem Temperament und der Sozialisation innerhalb und außerhalb der Familie. Lengerich: Pabst.

Ulich, D., Kienbaum, J. & Volland, C. (2002). Wie entwickelt sich Mitgefühl? In M. von Salisch (Hrsg.), Emotionale Kompetenz entwickeln: Grundlagen in Kindheit und Jugend (S. 111—133). Stuttgart: Kohlhammer.

Kienbaum, J. (2001). The socialization of compassionate behavior by child care teachers. Early Education and Development, 12 (1), 139—153.

Kienbaum, J., Volland, C. & Ulich, D. (2001). Sympathy in the context of mother—child and teacher—child relationships. International Journal of Behavioral Development, 25, 302—309.

Kienbaum, J. & Trommsdorff, G. (1999). Social development of young children in different cultural systems. International Journal of Early Years Education, 7, 241—248.

Ulich, D., Kienbaum, J. & Volland, C. (1999). Emotionale Schemata in der Aktual— und Ontogenese von Emotionen. In W. Friedlmeier & M. Holodynski (Hrsg.), Emotionale Entwicklung (S. 52—69). Heidelberg: Spektrum.

Ulich, D., Volland, C. & Kienbaum, J. (1999). Sozialisation von Emotionen: Erklärungs—konzepte. Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 19, 7—19.

Kienbaum, J. & Trommsdorff, G. (1997). Vergleich zweier Methoden zur Erfassung des Mitgefühls im Vorschulalter. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 29, 271—290.

Kienbaum, J. (1996). Kindliche Sozialisation in unterschiedlichen Kulturen. In M.—S. Honig, H. R. Leu und U. Nissen (Hrsg.), Kinder und Kindheit. Soziokulturelle Muster—sozialisationstheoretische Perspektiven (S. 117—129). Weinheim: Juventa.

Kienbaum, J. (1995). Sozialisation von Mitgefühl und prosozialem Verhalten: Ein Vergleich deutscher und sowjetischer Kindergartenkinder. In G. Trommsdorff (Hrsg.), Kindheit und Jugend im Kulturvergleich (S.83—107). Weinheim: Juventa.

Kienbaum, J. (1993). Prosoziales Handeln deutscher und sowjetischer Kindergartenkinder. Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 2, 131—148.

Kienbaum, J. (1993). Empathisches Mitgefühl und prosoziales Verhalten deutscher und sowjetischer Kindergartenkinder. Regensburg: Roderer.

Entwicklung von Aufteilungsgerechtigkeit

Gerechtigkeit ist ein Menschheitsthema, das in allen Disziplinen, die sich mit Moral beschäftigen, einen zentralen Stellenwert einnimmt. Ein Kernaspekt stellt dabei die Frage nach der gerechten Aufteilung von Ressourcen dar. Ist es gerecht, eine Verteilung daran zu orientieren, wie sehr sich die Beteiligten angestrengt oder wie viel sie geleistet haben – also am Beitragsprinzip (equity)? Oder sollte der Fokus einer gerechten Verteilung auf der Bedürftigkeit der Betroffenen liegen (need)? Ist nur halbe—halbe, also eine Gleichaufteilung, wirklich gerecht (equality)? Wie entstehen Unterschiede zwischen Menschen bei der Bevorzugung eines bestimmten Aufteilungsprinzips?

Das Projekt "Entwicklung von Aufteilungsgerechtigkeit" befasst sich mit der experimentellen Untersuchung von intuitiven Gerechtigkeitsentscheidungen und ihren Begründungen im Kindes— Jugend— und Erwachsenenalter.

Bisherige Publikationen:

Kienbaum, J., &Mairhofer, S. (2022). Need, effort, or integration? The development of intuitive distributive justice decisions in children, adolescents, and adults. Social Development, 603–618. https://doi.org/10.1111/sode.12563

Kienbaum, J. (2013). Intuitive Aufteilungsentscheidungen in Grund— und Hauptschule sowie Gymnasium: Allgemeine oder differenzielle Entwicklung? Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 45 (4), 207—215

Kienbaum, J., & Wilkening, F. (2009). Children's and adolescents' intuitive judgements about distributive justice: Integrating need, effort, and luck. European Journal of Developmental Psychology, 6, 481 — 498

Vorträge zu dem Projekt:

Kienbaum, J. (2019, November). Is that fair? The development of distributive justice in childhood and adolescence. Paper presented at the conference “Binational Perspectives on Education” between the Kibbuzim College of Education, Technology and the Arts, Tel Aviv, Israel and the Karlsruhe University of Education, Karlsruhe, Germany.

Kienbaum, J. & Bauer. A. (2013, September). Intuitive Aufteilungsentscheidungen von Viertklässlern und ihren Eltern. Vortrag auf der 21. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Saarbrücken im Rahmen der Arbeitsgruppe „Kontextuelle Einflüsse auf das prosoziale Verhalten im Kindesalter”.

Kienbaum, J. & Bauer, A. (2015, September). Ist das gerecht? Die Entwicklung intuitiver Aufteilungsentscheidungen von der 4. zur 6. Klasse – eine Längsschnittstudie. Vortrag auf der 21. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesell—schaft für Psychologie in Frankfurt im Rahmen der Arbeitsgruppe „Theory of Mind, moralisches Urteil und prosoziales Handeln“.

Kienbaum, J. (2009, September). Wer kriegt mehr? Aufteilungsgerechtigkeit im Schulalter. Vortrag auf der 19. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Hildesheim.

Kienbaum, J. (2008, July). Are children's and adolescents' intuitive judgments about distributive justice linked to different school systems? A comparative study between Germany and Italy. Poster presented at the XXIX International Congress of Psychology in Berlin.

Kienbaum, J. (2009, September). Wer kriegt mehr? Aufteilungsgerechtigkeit im Schulalter. Vortrag auf der 19. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Hildesheim.

Kienbaum, J. (2008, July). Are children's and adolescents' intuitive judgments about distributive justice linked to different school systems? A comparative study between Germany and Italy. Poster presented at the XXIX International Congress of Psychology in Berlin.

Kienbaum, J. (2007, März). Children’s and adolescents’ intuitive judgments about retributive justice. Poster presented at the 2007 SRCD Biennial Meeting in Boston, Massachusetts.

Kienbaum, J. & Malti, T. (2007, September). Mitgefühl und intuitive Strafgerechtigkeit bei Deutschen und Schweizer Kindergartenkindern. Poster präsentiert auf der 18. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Heidelberg.

Neuburger, R. & Kienbaum, J. (2007, September). Welche Bedeutung haben Intention und Schadenshöhe für die Verteilung von Strafe? Vortrag gehalten auf der 18. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Heidelberg.

Kienbaum, J. (2005, September). Kennt Buße keine Einkommensunterschiede? Die Entwicklung intuitiver Strafentscheidungen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter. Vortrag auf der 11. Arbeitstagung der Fachgruppe Rechtspsychologie in Bern.

Kienbaum, J. & Wilkening, F. (2004, September). Equity, equality oder need? Aufteilungsentscheidungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Vortrag auf dem 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Göttingen.

Kienbaum, J. & Wilkening, F. (2003, September). Die Entwicklung kindlicher Aufteilungsentscheidungen. Vortrag auf der 10. Arbeitstagung der Fachgruppe Rechtspsychologie, 25. —27. September 2003 in Berlin.

PROF. DR.

Jutta Kienbaum

PH KARLSRUHE

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